Die Meinungsführer Körpersprache in der Präsentation
Was zählt zur Körpersprache bei einer Präsentation dazu
Zunächst einmal eine Aufklärung, was alles zur Körpersprache dazu zählt, wenn man präsentiert. Es zählt nicht nur die Spannung des Körpers dazu, sondern es zählt auch die Blickrichtung, dann die Kopfhaltung, es zählt die Stimmführung dazu, die Intonation, der Blick, die Bein-Haltung, die Gesten. Doch Einiges!
Körpersprache kommt aus der Evolution
Bevor die ersten Homo Sapiens Sprache entwickelt haben, kannten sie nur Körpersprache. Man machte ein Zeichen zum "Lauf weg", man machte ein Zeichen zum "Anschleichen", man machte ein Zeichen für "Nashorn".
Sie müssen sich einmal vorstellen, wie es vor 2500 Jahren war. Wenn Alexander der Große mit seinen 40.000 Soldaten Richtung Persien gezogen ist, und der hat eine Ansprache gehalten. Die letzten Soldaten in den hinteren Reihen haben nur und ausschließlich Körpersprache gesehen. Die Körpersprache ist bei uns evolutionsbedingt im Unterbewusstsein verdrahtet. Deswegen funktioniert Körpersprache auch so gut beim Präsentieren vor Publikum.
Matthias Pöhm zeigt seinem Teilnehmer Körpersprache
Setzen Sie die Mimik nicht bewusst ein
Das, was meistens immer noch als körpersprachliches Element aufgeführt wird, ist die Mimik. Ich habe allerdings über die Jahrzehnte Erfahrung in meinen Präsentationsseminaren festgestellt, dass eine bewusst eingesetzte Mimik die Wirkung fast immer verschlechtert. Das lenkt ab, das ist unnatürlich, das wirkt wie Schauspiel. Lassen Sie die Mimik unbewegt.
Die Körpersprache eines Meinungsführers bei der Rede
Für mich ist bei der Körpersprache beim Vortrag und Präsentieren das Entscheidende, dass ich als Autorität und als Meinungsführer vom Publikum wahrgenommen werde. Sie kennen das selber aus eigener Anschauung. Das gibt es Leute, die stehen auf der Bühne, und nach drei Minuten glauben Sie denen alles.
Wenn Sie vor Publikum souverän wirken wollen wie ein Meinungsführer, dann ist es wichtig, dass sie die Beine immer durchgestreckt halten. Es ist nicht gut, wenn Sie einen Ausfallschritt mit einem Bein machen, oder das eine Bein angeknickt haben. Viele Menschen reden so bei Smalltalk Situationen, das mag gemütlich sein, aber sobald Sie vor Publikum reden ist das nicht zielführend.
Halten Sie Ihren Beinabstand als Projektion der Schultern
Es gibt viele meiner Teilnehmer, die stehen zu breitbeinig da. Das ist vielleicht gut für die einen Türsteher vor einem Club, aber vor Publikum wirken sie damit zu gewollt. Das andere Extrem (das man häufiger bei Frauen sieht) ist, dass die Beine komplett geschlossen sind. Das wirkt zu "züchtig" und brav. Als ideal hat sich erwiesen, dass man die Beine in einem Abstand, wie die Projektion der Schultern auf den Boden, hält.
Meinungsführer Gesten bei Vortrag und Präsentationen
Es ist sehr wichtig, dass Sie beim Präsentieren unbedingt ihre Hände einsetzen. Gesten nennt man das. Gesten bedeutet, dass sich Ihre Arme und Hände bewegen. Der Körper bleibt vom Prinzip her unten von den Beinen her stabil, die Hände aber sollen sich bewegen - das ist Meinungsführerschaft. Unterstreichen Sie möglichst viel mit den Händen. Wenn sie z.b. sagen, dass jemand eine Türe aufgemacht hat, dann machen sie die Bewegung der Türe mit ihrer Hand mit. Das verstärkt immens die Wirkung. Wenn Sie sagen, dass es drei Vorteile gibt, dann halten sie drei Finger ins Publikum .
Meinungsführer haben stehende Gesten bei der Rede
Wichtig, wenn Sie Gesten machen ist, dass sie die Geste in die Pause hinein stehen lassen. Das gilt für egal welche Geste. Ob Sie dem Publikum drei Vorteile zeigen, und dabei drei Finger ins Publikum strecken, oder ob Sie eine Geste machen die die Größe der Probleme in ihrer Abteilung deutlich macht, halten Sie die Geste in die nachfolgende Pause aufrecht. Das macht Meinungsführer aus.
Der Obama Blickkontakt
Es gibt eine Art, wie sie ins Publikum schauen können, wo sie sofort zu Meinungsführer avancieren. Das machen große Redner wie Obama, Steve Jobs und so weiter. Es ist wirklich ein einzigartiges Phänomen, wie man nur über diese Blickführung sofort zu Meinungsführer avanciert. Das verrate ich Ihnen aber nicht hier in diesem Artikel, dazu lade ich Sie ein in mein Rhetorik-Seminar zu kommen.
Stehen Sie im "Macht-Punkt"
Es gibt in jedem Auditorium einen Kreis von ungefähr einen Quadratmeter Größe, dort haben sie die höchste Autorität. Ich nenne dies den "Macht-Punkt". In diesem Macht-Punkt müssen Sie stehen. Das ist meistens die geometrische zentrale Mitte eines Auditoriums.
Bewegen Sie sich wenig - das strahlt Ruhe aus
Es gibt viele Redner, die bewegen sich von rechts nach links auf der Bühne wie ein Tiger. Das muss zwar nicht immer schlecht sein, aber wenn man die Gegenüberstellung machen würde, einmal, dass der Redner ruhig auf seinem Macht-Punkt stehen bleibt und das andere Mal, dass er sich hin und her bewegt, dann würde man erkennen, dass die Wirkung im Macht-Punkt tatsächlich wesentlich größer ist. In der Ruhe liegt die Power, nicht in der Hektik.
Versuchen Sie also nicht zu weit hin und her zu laufen, das wirkt hektisch, sondern bleiben Sie zu 80% in ihrem Macht-Punkt stehen.
PowerPoint verhindert das Stehen im "Macht-Punkt"
Die Problematik besteht bei Vielen im Benutzen von PowerPoint. Denn PowerPoint wird meist zentral auf einer Leinwand abgespult, und das zwingt den Redner, dass er nur zwei Drittel vorne links seinen Platz findet. Kaum einer schaut auf ihn, kaum einer registriert seine Körpersprache. Schon aus diesem Grunde sollten Sie auf PowerPoint, wo immer möglich, verzichten. Die Alternative zu PowerPoint zeige ich Ihnen gerne in meinem Seminar.
Körpersprache ist in verschiedenen Kulturen nicht einheitlich
Nonverbale Kommunikation wie Gesten, Körperhaltung, Augenkontakt und Gesichtsausdruck werden im Allgemeinen als Körpersprache bezeichnet.
Aber unsere Körpersprache, vor allem gewisse Gesten, werden in anderen Kulturen manchmal anders verstanden. Wenn Sie in China am Marktstand dem Verkäufer signalisieren, dass Sie drei Frühlingsrollen möchten, dann wird man sie mit drei gezeigten Fingern dort nicht verstehen. Die Chinesen machen stattdessen mit ihren Fingern das chinesische Zeichen für die Zahl 3 nach. Das vollkommen anders aussieht als bei uns. Auch die Daumen-hoch-Geste wird nicht weltweit gleich verstanden.
Wenn sie aber universelle Gesten einsetzen, (z.B. Größenverhältnisse zeigen, Bewegungsrichtung zeigen usw,) dann werden Sie selbst in China einen dominanten Eindruck hinterlassen. Denn auch ein chinesischer Heerführer hat mit denselben Gesten zu seinen Soldaten gesprochen wie ein Alexander der Grosse aus Europa.
letztes Update: 14. Mai 2020
Das Seminar zum Artikel: